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Feuerlöschhydranten in informellen Gebieten

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Um Mohamed lebt mit ihrer fünfköpfigen Familie in Abu Leila, einem informellen Wohngebiet im Bezirk Zawia al Hamra im Großraum Kairo. Die Wege durch das Viertel sind nicht geteert, die Wasserversorgung reicht, wenn überhaupt, nur bis vor die Häuser.

In vielen informellen Wohngebieten gibt keine befestigte Straßen, in den Häusern fehlt es an fließend Wasser und Strom.
In vielen informellen Wohngebieten gibt keine befestigte Straßen, in den Häusern fehlt es an fließend Wasser und Strom.© Deutsche Botschaft Kairo

An das städtische Stromnetz ist das Viertel nicht angeschlossen. Um Mohamed hat sich mit der schlechten Infrastruktur im Viertel und den prekären hygienischem Standards abgefunden. Doch was tun, wenn es einmal brennt? Mit deutscher Hilfe wurden in Abu Leila nun Hydranten aufgestellt, über die die Bewohner der Viertel im Falle eines Feuers schnell an Löschwasser kommen.

Viele der informellen Gebiete im Großraum Kairo verfügen noch nicht über eigene Wassernetze. Und auch über Notfälle hat hier noch kaum jemand nachgedacht: Feuerlöschhydranten sucht man vergebens, einen Notfallplan, der das Vorgehen im Falle eines Feuers regelt, gibt es nicht. Wenn es in der Vergangenheit einmal gebrannt hat, haben die Bewohner spontan reagiert und sich gegenseitig geholfen. Doch dabei verstrich viel kostbare Zeit, so dass die Schäden immens waren. Die Bewohner haben nicht nur ihre Häuser, sondern oft auch ihr Hab und Gut verloren, Menschen wurden verletzt oder sind sogar umgekommen.

Um Mohammed ist besorgt: „Wir wären ziemlich hilflos, sollte es in Abu Leila einmal brennen. Ehe wir genügend Wasser geholt haben, hätte sich der Brand bereits auf viele Häuser ausgeweitet. Das macht mir Angst, vor allem, weil ich vier Kinder zuhause habe.“

Hilfe für den Notfall: In informellen Wohngebieten werden mit deutscher Hilfe Feuerlöschhydranten aufgestellt.]
Hilfe für den Notfall: In informellen Wohngebieten werden mit deutscher Hilfe Feuerlöschhydranten aufgestellt.]© Deutsche Botschaft Kairo

Deutschland unterstützt Ägypten dabei, in den informellen Wohnvierteln im Großraum Kairo die Wasserversorgung und Abwasserentsorgung zu verbessern. Dabei geht es auch darum, die Sicherheit in den Vierteln und damit die allgemeine Lebensqualität der Bewohner zu erhöhen. Das Aufstellen von Feuerhydranten ist eine der Maßnahmen, um dieses Ziel zu erreichen. Darüber hinaus werden lokale Initiativen aktiver Bürger, besonders Frauen, unterstützt. Diese Initiativen schaffen nicht nur Alternativen für mangelnde Dienstleistungen, sondern leisten auch einen wichtigen Beitrag in der Bewusstseinsbildung von Kindern und Jugendlichen, die zu einem verantwortungsvollen Umgang mit dem Gut Wasser angeleitet werden sollen.

Mit deutscher Hilfe haben das zuständige Ministerium, das Governorat Kairo und die Holding Company für Wasser und Abwasser eine Strategie entwickelt, um die Dienstleistungen rund um die Wasserver- und Abwasserentsorgung in informellen Wohngebieten auszubauen. Im Rahmen von Pilotmaßnahmen wurden in mehreren Vierteln Feuerhydranten aufgestellt, insgesamt etwa 100. Weitere 400 sollen folgen. In Zukunft sollen die beteiligten Institutionen zusammen mit den Anwohnern aus den Wohnvierteln Aktionspläne erarbeiten, damit die Bewohner im Falle eines Brandes schneller und effektiver reagieren können.

„Ich bin froh, dass wir nun Feuerhydranten im Viertel haben“, sagt Um Mohammed erleichtert. Und sie fühlt sich seit langem wieder ernst genommen: „Endlich interessiert sich die Regierung für uns und macht sich Gedanken darüber, wie wir mit Notfallsituationen umgehen.“

Textquelle: Deutsche Botschaft – Wirtschaftliche Zusammenarbeit

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