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Deutschland und Ägypten: bilaterale Beziehungen
Deutschland und Ägypten verbindet das Interesse an der friedlichen Lösung regionaler Konflikte. Beide Länder arbeiten zusammen am Nahostfriedensprozess, unter anderem im Münchener Format, und dem Berliner Prozess zu Libyen.
Deutschland engagiert sich in vielfältiger Weise in Ägypten: durch Handel- und Wirtschaft wie auch den Einsatz für Menschenrechte und die Zusammenarbeit mit der Zivilgesellschaft. Ägypten ist Schwerpunktland der deutschen Entwicklungspolitik und der Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik.
Das Deutsch-Ägyptische Handelsvolumen betrug im Jahr 2023 rund 6,8 Milliarden Euro. Nach einem deutlichen Rückgang der Anzahl deutscher Tourismusreisen nach Ägypten während der Covid-Pandemie 2020/21 hat sich die Anzahl deutscher Touristen, die das Land besuchen, 2023 mit rund 1,5 Mio. Einreisen wieder merklich erhöht. Damit stellen deutsche Besucher im Jahr 2023 wie auch vor der Pandemie wieder die größte Gruppe von ausländischen Touristen in Ägypten dar.
Mit 1,6 Milliarden Euro an Darlehen und Zuschüssen ist Ägypten eines der größten Partnerländer der deutschen Entwicklungszusammenarbeit. Vereinbart sind folgende Förderschwerpunkte: Beschäftigung für eine nachhaltige Wirtschaftsentwicklung, einschließlich Privatsektorentwicklung, Wasser- und Abfallwirtschaft sowie erneuerbare Energien und Energieeffizienz. Daneben stellt Deutschland auch Mittel für den Bau von Grundschulen, Mädchen- und Frauenförderung, Verwaltungsreformen, sowie für die Stadtteilentwicklung zur Verfügung.
An sieben deutschen Auslandschulen in Ägypten lernen rund 4.000 Schülerinnen und Schüler. Die Goethe-Institute in Kairo und Alexandria bieten neben einem umfangreichen Sprach- und Bildungsangebot zahlreiche Veranstaltungen an. Etwa 19.000 Menschen studieren an 36 ägyptischen Universitäten Germanistik und Lehramt Deutsch oder lernen studienbegleitend „Deutsch als Fremdsprache“ und werden dabei von Lektorinnen des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) unterstützt. Die Zahl der Deutschlernenden wird insgesamt auf ca. 420.000 Personen geschätzt. Das Deutsche Archäologische Institut führt neben zahlreichen Ausgrabungen auch Restaurierungsprojekte durch – unter anderem auch islamischer Baudenkmäler in der Altstadt von Kairo.
Im Wissenschaftssektor sind vier deutsche Hochschulen und Forschungseinrichtungen mit eigenen Büros vertreten, der DAAD mit einer Außenstelle. Deutschland unterstützt ferner die “German University Cairo” und die “German International University”.